Ethik der Gabe

Humane Medizin zwischen Leistungserbringung und Sorge um den Anderen.

2. Freiburger Symposium zu den Grundfragen des Menschseins in der Medizin.

Prof. Dr. Rainer Marten

Curriculum vitae

Professor für Philosophie an der Universität Freiburg i.Br.

Buchveröffentlichungen u.a.:
Der Logos der Dialektik (1965)
Existieren, Wahrsein und Verstehen (1972)
Der menschliche Tod (1987)
Heidegger lesen (1991)
Lebenskunst (1993)
Die Möglichkeit des Unmöglichen (2005, 2 2009)
Maßlosigkeit (2009)
Radikalität des Geistes: Heidegger – Paulus – Proust (2012)

Buch- und Zeitschriftenbeiträge zu Themen der Antiken Philosophie, Praktischen Philosophie, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Sprachwissenschaft, Psychoanalyse, Theologie und Politikwissenschaft.

Abstract: »Verschenktes Leben«

„Gib mir, was ich wünsche, und du bekommst, was du benötigst“, lautet die gepriesene Interaktionsform bei Adam Smith (1776). „Es gibt nichts umsonst“, sekundiert Milton Friedman (1975), der Initiator des herrschenden Neoliberalismus. Der Urhandel sei das Tauschen: Gabe und Gegengabe. Kein Wunder, dass das deutsche Wort tauschen bis zum 15. Jahrhundert allein die Bedeutung täuschen hat: in betrügerischer Absicht aufschwatzen. Die Frage nach Gabe ohne Vorteilsabsicht, ohne Berechnung, nach dem reinen Verschenken, das nicht einmal Dank verlangt, scheint ins Utopisch-Paradiesische zu zielen. Was für ein Wunder aber, dass so das Leben ist, unser aller Leben: Es ist umsonst.